Gedichtkomplexe
Lange lauscht der Mönch
Lange lauscht der Mönch dem sterbenden Vogel am Waldsaum
O die Nähe des Todes, verfallender Kreuze am Hügel
Der Angstschweiß der auf die wächserne Stirne tritt.
O das Wohnen in blauen Höhlen der Schwermut.
O blutbefleckte Erscheinung, die den Hohlweg herabsteigt
Daß der Besessene leblos in die silbernen Kniee bricht.
Mit Schnee und Aussatz füllt sich die kranke Seele
Da sie am Abend dem Wahnsinn der Nymphe lauscht,
Den dunklen Flöten des <...> im dürren Rohr;
Finster ihr Bild im Sternenweiher beschaut;
Stille verwest die Magd im Dornenbusch
Und die verödeten Pfade und leeren Dörfer
Bedecken sich mit gelbem Gras.
Über verschüttete Stiegen hinab — <> purpurner <> Abgrund.
Wo an schwarzen Mauern Besessene stehn
Steigt der bleiche Wanderer im Herbst hinab
Wo vordem ein Baum war, ein blaues Wild im Busch
Offnen sich, zu lauschen, die weichen Augen
Helians.
Wo in finsteren Zimmern einst die Liebenden schliefen
Spielt der Blinde mit silbernen Schlangen,
Der herbstlichen Wehmut des Mondes.
Grau verdorren im braunen Gewand die Glieder
Ein steinerner Bogen
Der sich im Spiegel faulender Wasser verzückt.
Knöcherne Maske, die einst Gesang war.
Wie schweigsam die Stätte.
Ein verpestetes Antlitz, das zu den Schatten sinkt,
Ein Dornenbusch der den roten Mantel des Büßenden sucht;
Leise folgt der magische Finger des Blinden
Seinen erloschenen Sternen
Ein weißes Geschöpf ist der einsame Mensch
Das staunend Arme und Beine bewegt,
Purpurne Höhlen darin verblichene Augen rollen.
Über verschüttete Stiegen hinab wo Böse stehn
Ein Klang von herbstlichen Zymbeln verklingt
Öffnet sich wieder ein weißer <> Abgrund.
Durch schwarze Stirne geht schief die tote Stadt
Der trübe Fluß darüber Möven flattern
Dachrinnen kreuzen sich an vergangenen Mauern
Ein roter Turm und Dohlen. Darüber
Wintergewölk, das aufsteigt.
Jene singen den Untergang der finsteren Stadt;
Traurige Kindheit, die nachmittags im Haselgebüsch spielt,
Abends unter braunen Kastanien blauer Musik lauscht,
Der Brunnen erfüllt von goldenen Fischen.
Über das Antlitz des Schläfers neigt sich der greise Vater
Des Guten bärtiges Antlitz, das ferne gegangen
Ins Dunkel
O Fröhlichkeit wieder, ein weißes Kind
Hingleitend an erloschenen Fenstern.
Wo vordem ein Baum war, ein blaues Wild im Busch
Öffnen sich zu sterben die weichen Augen
Helians.
Wo an Mauern die Schatten der Ahnen stehn,
Vordem ein einsamer Baum war, ein blaues Wild im Busch
Steigt der weiße Mensch auf goldenen Stiegen,
Helian ins seufzende Dunkel hinab.
Finsterer blutet ein braunes Wild
Finster blutet ein braunes Wild im Busch;
Einsam der Blinde, der über verfallene Stufen herabsteigt.
Im Zimmer die dunklen Flöten des Wahnsinns.
Mit Schnee und Aussatz füllt sich die kranke Seele,
Da sie am Abend ihr Bild im rosigen Weiher beschaut.
Verfallene Lider öffnen sich weinend im Haselgebüsch.
O der Blinde,
Der schweigend über verfallene Stufen hinabsteigt im Dunkel.
Im Dunkel sinken Helians Augen.
Sommer
Sommer. In Sonnenblumen gelb klapperte morsches Gebein,
Sank zu jungen Mönchen der Abend des verfallenen Gartens hinab
Duft und Schwermut des alten Hollunders,
Da aus Sebastians Schatten die verstorbene Schwester trat,
Purpurn des Schlafenden Mund zerbrach.
Und die Silberstimme des Engels
Spielende Knaben am Hügel. O wie leise die Zeit,
Des Septembers und jener, da er in schwarzem Kahn
Am Sternenweiher vorbeizog, am dürren Rohr.
In wilder Vögel Flug und Schrei.
Ferne ging in Schatten und Stille des Herbstes
Ein Haupt,
Stieg der Schatten des Schläfer(s) verfallene Stufen hinab.
Ferne saß die Mutter im Schatten des Herbstes
Ein weißes Haupt. Über verfallene Stufen
Stieg im Garten der dunkle Schläfer hinab.
Klage der Drossel.
O die härene Stadt; Stern und rosig Erwachen.
Ferne ging im braunen Schatten des Herbstes
Der weiße Schläfer.
Über verfallenen Stufen glänzte ein Mond sein Herz,
Klangen leise ihm blaue Blumen nach,
Leise ein Stern.
Oder wenn er ein sanfter Novize
Abends in Sankt Ursulas dämmernde Kirche trat,
Eine silberne Blume sein Antlitz barg in Locken
Und in Schauern ihn der blaue Mantel des Vaters umfing
Die dunkle Kühle der Mutter
Oder wenn er ein sanfter Novize
Abends in Sankt Ursulas dämmernde Kirche trat,
Eine silberne Stimme <> das Antlitz barg in härenen Locken,
Und in Schauern ihn die